Searching for penguins......(Teil 6)

 

Im Laufe der Nacht steuerte die "Fridtjof Nansen" Orne Habour an, so daß wir bereits beim Aufwachen schon einen herrlichen Blick auf die Bucht werfen konnten.

 

 

 

 

 

Und die beste Nachricht war - unsere Kajakgruppe würde heute Vormittag nochmal einen Versuch starten und darauf freuten wir uns nun natürlich sehr.

Doch erstmal mussten wir eine Runde über's Deck drehen um diese Bucht auch von allen Seiten zu bewundern. Das Wetter......naja......nicht traumhaft, aber immerhin nur sehr leichter Nieselregen.

 

 

 die Bucht von Orne Harbour

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Besuch des Frühstückbuffets machten wir uns auch schon "kajakfertig" und zwängten uns in die Trockenanzüge, wobei Mamsen da natürlich noch ein paar extra Wollschichten drunter packte (denn lieber mal auf Nummer Sicher gehen....zwinker).

 

 äusserst chic und trendy - das Kajak-Outfit.....lach

 

So ging es auch schon zum Treffpunkt unserer Gruppe in die Blackbox (so nennt sich der Raum wo es zur Zodiak-Plattform rausgeht) und alle Teilnehmer bekamen noch die letzten Instruktionen, damit auch ja nichts schief gehen konnte.

 

Und Mamsen's Vorstellung vom "Kajaking" sah ungefähr so aus, daß wir ganz lässig und elegant wie Winnetou und Old Shatterhand in ihren Kanus über's Wasser gleiten würden.....

Obwohl ich seit ca. 40 Jahren in keinem Kajak mehr saß hatte ich komischerweise den Glauben, daß ich bestimmt immer noch eine begnadete Kajakpaddlerin wäre.......lach   

 

Also dann aber ab in die Zodiaks und wir drehten erstmal eine Runde in dieser Bucht um eine geeignete Stelle zu finden, wo die Wellen nicht allzu hoch wären. Schließlich wollten wir ja nicht schon in den ersten Minuten kentern....

Der Regen hatte sich übrigens zwischendurch mal in Schneeregen verwandelt. Also Kajaking bei Schneeregen macht bestimmt auch nicht jeder....

 

 erstmal einigermaßen ruhige See suchen....

 

Schließlich meinten Peter und Bruno (unsere Kajak-Guides) die perfekte Stelle gefunden zu haben und wir durften zeigen, daß wir beim Briefing auch aufgepasst haben und kletterten so gut (oder elegant) wie möglich vom Zodiak in die Kajaks. Als alle ihren Platz eingenommen hatten, paddelten wir auch schon los.

 

 Vorbereitungen...

 

 ....und dann durfte einer nach dem anderen in die Kajaks klettern

 

 

 

Und es funktionierte wirklich gar nicht so schlecht ! Vielleicht nicht ganz profimässig......aber wir kamen zügig vorwärts und kippten nicht um. Das war doch schon mal gut, oder ?

Es könnte natürlich sein, daß der gute Felix, der den Platz hinter Mamsen hatte, die komplette Regie alleine übernommen hatte und ich nur in dem Glauben war, daß ich auch was dazu beitrage.......grins

Aber ich bekam auch Lob von ihm, denn als wir sahen wie manch andere Paddler in ihren Kajaks rumeierten......da war Felix doch froh seine Mamsen dabei zu haben.

 

Jedenfalls war es ein ganz tolles Erlebnis zwischen den Eisbergen zu paddeln, das Ganze aus einer anderen Perspektive (oder soll ich sagen Höhe) zu sehen. So direkt auf der Wasseroberfläche zu dümpeln, die Pinguine hüpfen direkt an einem vorbei (ich kann es nicht schwimmen nennen, denn die schießen ja immer wie Pfeile aus dem Wasser) und die Berge rundherum wirken noch einen Ticken höher.

 

Ganz spannend wurde es dann plötzlich als ein Eisberg begann sich zu drehen !!

Wir paddelten gerade gemütlich daran vorbei, als Bewegung in den Koloss kam und er hin- und herschaukelte.  WOW !!

Mir wurde es erstmal etwas mulmig zumute......von wegen, so ein Eisberg kann ja mega Wellen auslösen (ich hatte gerade einen Tsunami vor meinem inneren Auge).

Doch Peter und Bruno reagierten sofort und befahlen uns den Turbogang einzuschalten und etwas schneller zu paddeln. Ausserdem kamen gleich ein paar von den Zodiaks angefahren um sich etwas schützend vor uns zu stellen.

Und die Wellen, die der Eisberg dann auslöste, waren natürlich nicht gerade tsunamimässig, aber unsere Kajaks kamen schon ganz schön ins Schaukeln.

Die Kraft dieser Wellen hat sogar die "Fridtjof Nansen" einige Meter weiter befördert, obwohl diese normalerweise wie "angenagelt" an ihrer Position stehen kann.

 

Für uns ging es aber weiter.......wir paddelten die Küste der Bucht entlang, entdeckten dabei immer wieder Pinguin-Kolonien und genossen die verschiedenen Wetterstimmungen. Mittlerweile war es von oben her trocken, aber Sonne und Wolken waren sich noch nicht so ganz einig, wer die Führung übernehmen sollte.

Und irgendwann bat uns Peter einfach mal für 5 Minuten NICHTS zu tun. Sich einfach nur auf den Wellen treiben lassen, die Natur rundherum zu genießen und still zu sein. Und man hört wirklich NICHTS, ausser hin und wieder mal das Grummeln der Eisberge. Echt toll !

 

Doch unsere Paddel-Zeit neigte sich schließlich dem Ende zu und wir durften wieder vom Kajak zurück in das Zodiak klettern. Ausserdem kam nun mehr Wind auf, was wiederum zu mehr Wellen führte.

Und da begann auch schon das "tragische" Ende einiger Kajaks......

Während wir alle wieder fleissig in die Zodiaks kletterten, versuchte der andere Zodiak-Fahrer (der, der die Kajaks zum Schiff zurückbringen würde) diese wieder an sein Boot zu hängen. Dabei geschah es allerdings, daß sich ein Tau im Propeller des Zodiaks verfing. Der gute Mann probierte sein Bestes um das Tau wieder zu lösen......war allerdings nicht so erfolgreich.

Felix, der ja immer alles was auf See passiert genauestens im Blick hat, gab dies an Peter und Bruno weiter (die hatten nämlich davon noch gar nichts mitbekommen, da sie noch mit den in die Zodiaks umsteigenden Passagieren beschäftigt waren) und man konnte bereits erkennen, daß das Zodiak (also das mit den Kajaks hintendran) aufgrund des aufkommenden Windes auf das Ufer zutrieb. Und der gute Mann konnte das Zodiak wegen dem Tau nicht mehr steuern.

Nun versuchten wir alle in unserem Zodiak dem anderen Zodiak zu helfen und es von der Küste wegzuziehen.....doch leider ist auch das missglückt. Da wären die Passagiere letztendlich auch noch auf den Felsen glandet.

Und wie immer geht die Sicherheit der Passagiere vor. Also haben Peter und Bruno beschlossen, besser uns alle zum Schiff zu bringen und für das auf die Felsen zutreibende Zodiak haben sie mal ganz schnell das Rescue-Team gerufen, das kurz darauf auch schon an uns vorbeidüste.

 

Während wir zurück zum Schiff fuhren, konnten wir noch beobachten, daß sowohl alle 10 Kajaks als auch das Zodiak von den Wellen auf die Felsen gedrückt wurden (dem Zodiakfahrer ist dabei nichts passiert).

Jedenfalls brauchten die Männer von der Crew den ganzen Nachmittag um die Kajaks und das Zodiak von den Felsen zu kratzen. Und einige von den Kajaks sahen nicht mehr so gut aus.......ich tippe mal, die waren reif für den Müll.

Für die kommenden Touren musste die Besatzung ein paar Reserve-Kajaks aus dem Tiefen des Schiffes kramen und zusätzlich wurde zwei Tage später auch noch ein Kajak von der "MS Fram" (auch Hurtigrutenschiff) ausgeliehen, welche wir unterwegs trafen.

 

Schade war das Ganze natürlich auch für die nächste Kajak-Gruppe die am Nachmittag starten sollte......brauchten diese doch nun einen Plan B und mussten ihre Tour verschieben.

 

 

 

 

 glücklicher Felix

 

 

 ihr habt es sicher gleich bemerkt.....grins.....ganz links im Kajak sitzen Felix und Mamsen

(Foto by Ted Gatlin  #hurtigrutenexpeditions)

 

 nach einer Weile kam aber mehr Wind auf.....

 

 ...und wie man hier schon etwas sehen kann wurden die Wellen somit ein klein wenig höher

 

 

 

Nun aber noch ein paar Bilder vom sich drehenden Eisberg. Ich habe die mal aus dem Video ausgeschnitten, welches der Bordfotograf gemacht hatte. Dieser hatte nämlich gleich am Morgen hoch oben am Bergkamm seine Actionkamera montiert um das Geschehen des Vormittags auf Speichkarte zu bannen.....und somit auch ganz zufällig den sich drehenden Eisberg.

Über die Flecken in den Bildern bitte hinwegsehen, vermute der Regen hat sich auf die Linse gesetzt.

 

 

 die Pünktchen in der Mitte sind die Kajaks und der Eisberg links davon fing gerade an hin und her zu schaukeln......

 

 ....als der Eisberg sich immer mehr bewegete "schalteten" wir den Turbo-Paddel-Gang ein !

 

Hier sieht man ja dann wie der Eisberg hochkommt.....

 

 .....um dann umgedreht wieder ins Wasser zu plumpsen

 

 und durch den Schwung ist er bis zum Ufer abgetrieben.....wir Kajakfahrer waren aber schon ausser Reichweite !

 

 

So, und hier unterbreche ich mal wieder und teile diesen Tag in zwei Berichte auf !  Bald geht es weiter mit dem Nachmittagsprogamm.....

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