Wenn Ihr den Bericht inkl. Fotos lesen/sehen wollt dann guckt im Blog unter 2025 - April und Mai - Teil 1 - 4
Qatar 2025
(quasi das Vorprogramm von unserer Expeditions-Kreuzfahrt Seychellen-Sansibar)
Nur mal so nebenbei......ihr wisst ja vielleicht noch, ich habe mir vorgenommen nun jedes Jahr etwas "Besonderes" zu unternehmen, zumindest solange ich für längere und weitere Reisen noch fit genug bin. Man muss die Zeit einfach nutzen so lange es geht.
Auch wenn ich vermutlich in den nächsten Jahren dann doch auf meine bisherigen Reisebegleitungen verzichten muss und zusehen kann, wie ich ohne persönlichen Kofferboy und Übersetzer klarkomme.......zwinker.
Dieses Mal aber hatte ich wieder, zu meiner ganz besonderen Freude, einen meiner liebsten Travelbuddys an meiner Seite - unseren Felix.
Letztes Jahr als Florian (mein anderer liebster Travelbuddy) und ich von unserer Kreuzfahrt zurückkamen meinte Felix sogleich, dass er unbedingt auch noch mit einem Segelschiff auf Kreuzfahrt gehen möchte. Ich sagte nur "können wir sehr gerne machen wenn Du Lust dazu hast und diesmal selber bezahlst" (kann ja nicht immer auch noch die Reisen unserer Jungs finanzieren)
Für Felix war das kein Problem "na klar, ich spare fleissig das Jahr über und dann gehen wir wieder auf Tour".
Allerdings dachten wir nicht, dass es so schwierig werden würde eine Tour mit einem Segel-Kreuzfahrtschiff zu finden, welche genau in seinen Arbeitsrythmus bzw. Freizeit passen würde.
Als wir nichts fanden musste er sich entscheiden, entweder abwarten bis es vielleicht im nächsten Jahr mit einer Tour zeitlich passen würde oder doch ein anderes Schiff (also normales Kreuzfahrtschiff) nehmen. Felix war für "ein anderes Schiff" (Hauptsache auf Kreuzfahrt gehen !) und so hatten wir wieder die Qual der Wahl uns für ein Ziel zu entscheiden und letztendlich hat die Expeditionskreuzfahrt von den Seychellen rüber nach Sansibar/Tanzania gewonnen.
Übrigens ein französisches Kreuzfahrtschiff mit dem Namen "Le Dumont d'Urville" (ich glaube Felix kann sich bis heute diesen Namen nicht merken.....zwinker) und wir waren natürlich sehr gespannt wie es dort sein würde unter all den Franzosen.
Doch nun erstmal zurück zum Start der Reise.
Na und ihr wisst ja, wenn wir unterwegs sind, dann guckt man sich auch gerne noch diverse Zwischenstopps etwas genauer an. Als wir feststellten, dass wir sowieso über Qatar fliegen würden um dort umzusteigen kam also die Idee, doch auch gleich dort noch ein paar Tage zu bleiben und Qatar zu erkunden (wollte schon immer mal Männer in Bettlaken aus der Nähe bewundern......zwinker......und dies war nun nicht diskriminierend gemeint. Ich finde es immer gut wenn die Meschen zu ihren verschiedenen Kulturen stehen und Traditionen weiterführen !).
Und dieses Jahr gab es zum Glück auch mit der Abreise keinerlei Probleme - wir kamen pünktlich und ohne Probleme weg (ihr erinnert Euch an das Schneechaos vor einem Jahr, als wir die Flüge deswegen vorverlegen mussten ?)
Diesmal landeten Felix und ich pünktlich gegen Mitternacht in Qatar und auch hier ging alles super schnell mit den Einreiseformalitäten (alle Selbstbedienungsschalter waren offen und vor allem funktionstüchtig), die Koffer konnten wir anschließend auch gleich in Empfang nehmen und uns auf die Suche nach unserem vorbestellten Fahrer machen.
Der war zwar nicht gleich zu finden, aber wir durften feststellen dass die Qataris sehr hilfsbereite Menschen sind, und als wir so wartend in der Halle rumstanden kam einer von den - ich vermute mal Security-Leuten - auf uns zu und fragte ob er uns helfen könnte. Konnte er ! Er hat für uns mal schnell die Nummer des Fahrers angerufen und kurz darauf kam dieser auch schon angelaufen.
So waren wir also bald unterwegs auf dem Weg in die Stadt und durften hier bereits die Farbenfroheit von Doha (Hauptstadt von Qatar) bewundern. Alle Strassenlampen leuchteten in Rosa und je näher man an die Stadt Doha kam, umso bunter wurden auch die beleuchteten Wolkenkratzer.
Wir allerdings haben uns für ein kleines Hotel in der Altstadt entschieden, im sog. Souq Waqif. Hier findet man keine Wolkenkratzer dafür aber viele kleine Gassen die sich durch die alten historischen Gebäude schlängeln und wo sich die alten Märkte befinden, unter anderem auch Kamel- und Pferdemärkte und ausserdem gibt es an jeder Ecke Falken zu kaufen.
Wir allerdings sind zu so später (oder besser gesagt früher Stunde) erstmal nur noch ins Hotel und ins Bett gefallen.
Für Sightseeing würde am nächsten Tag auch noch genügend Zeit bleiben.....
Die Nacht war kurz für Mamsen.
Zum einen sind wir ja nach der Ankunft in Qatar sehr spät ins Bett gekommen, zum anderen brauche ich immer ein paar Tage bis ich mich an ein neues Bett und Umgebung gewohnt habe und schlafe daher eher unruhig......aber was am meisten gestört hat war - der Muezzin !
Dieser sang um 5.00 Uhr morgens fröhlich von seinem Türmchen aus via Lautsprecher über die ganze Stadt sein Morgengebet ! Und dummerweise stand genau der Turm, der anscheinend für die 5.00 Uhr-Session zuständig ist, in der Nähe von unserem Hotel. Also.....ich fiel vor Schreck fast aus dem Bett als er loslegte und an weiteren Schlaf war nicht mehr zu denken - ich war definitiv wach !
Im ersten Moment war ich wirklich erschrocken, denn ich hatte einfach nicht mehr daran gedacht, daß in diesen Ländern der Muezzin nach wie vor zum ganz normalen Alltag gehört. Aber gut.......in der nächsten Nacht würde ich einfach das Fenster weiter zumachen.
Übrigens das Wetter in Qatar - sehr angenehm für Mamsen !
Dort ist im Januar nämlich noch Winter, also tagsüber so um die 20 Grad und nachts kann es schon mal auf 5-10 Grad runtergehen. Perfekte Temperaturen für mich !
Was es uns aber auch erleichtert hat sich kleidungstechnisch den jeweiligen Kulturen anzupassen........wir sind immer schön brav mit bedeckten Knien und Schultern rumgelaufen. Auch Felix hat gerne darauf Rücksicht genommen.
Nachdem also Felix auch irgendwann ausgeschlafen hatte suchten wir uns unser Frühstücksbuffet, welches allerdings zwei Gassen weiter lag. Zu den Souq Waqif Boutique Hotels gehören ingesamt 7 Hotels und in einem dieser befindet sich der Frühstücksraum für alle. Aber es ist ja kein Problem mal schnell über die Strassen zu laufen.
Den Vormittag verbrachten wir dann erstmal damit, den Souq Waqif - also das alte Marktviertel - zu erkunden. Und es war total interessant. Die Gassen sind natürlich vollgestopft mit kleinen Läden und man findet vor allem viel Handarbeit.
Aber was auch sehr - für uns - ungewöhnlich war, an jeder Ecke gab es einen Laden für Falken. Also Falken sind ja in diesen Ländern sowas wie ein Statussymbol und ich hatte auch damit gerechnet welche zu sehen zu bekommen, aber gleich sooooo viele, das hat mich dann doch etwas überrascht.
Doch es war interessant dies alles zu sehen. Auch über den Kamelmarkt sind wir geschlendert, am Pferdemarkt vorbei und in einer Gasse gab es zum Beispiel nur Vögel, also kleinere wie Kanarienvögel, Wellensittiche und Papageien und in der nächsten Gasse waren dann wiederum nur Textilien zu finden. Also alles schön bunt und fröhlich hier. Wir hatten auf alle Fälle unseren Spaß daran, dies alles zu bewundern.
Am frühen Nachmittag gönnten wir uns ein kurzes Päuschen im Hotel, bevor es zum bereits gebuchten Nachmittagsprogramm gehen würde - eine Wüsten-Safari mit Hashmid.
Hashmid, unser Guide für die Wüstensafari, erwartete uns bereits vor dem Hotel mit seinem Geländewagen und in eine chice strahlendweisse Kutte gekleidet (ich stelle es mir unglaublich bequem vor so gekleidet rumzulaufen.....nichts zwickt und drückt....muss ein schönes und bei Wärme auch luftiges Gefühl sein).
Wir fuhren erstmal 30-40 Minuten die Küste entlang, bevor wir in die Wüste abbogen und noch schnell an einem Wüsten-Camp Halt machten um kurz das Kamelreiten zu testen. Ganz schön schaukelige Angelegenheit......grins.
Da wir uns aber schon so sehr auf das Dune-Bashing freuten, hielten wir uns gar nicht so lange im Camp auf.
Haschmid ließ noch etwas Luft aus den Reifen und dann ging es ab in die Dünen. Und da begann der Spaß des Dune-Bashing !
Also wenn die Qatari mit ihren Geländewagen die Dünen rauf- und runterbrettern kommt schon Freude auf. Vor allem bei Felix ! Ich glaube er wäre ja am liebsten selbst am Steuer gesessen....zwinker.
So manches Mal hab ich ein kurzes Stoßgebet in den Himmel geschickt, denn wenn Haschmid plötzlich über die Dünenkante in die Tiefe steuerte - wo ich dachte "da kippen wir doch um" - also da konnte einem schon bisschen mulmig werden. Aber trotzdem ein tolles Erlebnis !
An einem kleinen See (ja in der Wüste gibt es einen See - ausserdem war auch das Meer am Horizont zu sehen) machten wir wieder eine Pause und durften dort den Sonnenuntergang bewundern. Felix bekam auch die Möglichkeit sich am Sandboarding zu versuchen und ausserdem waren hier einige Leute mit ihren Geländebuggys unterwegs die die Dünen rauf- und runtertobten und sozusagen eine gratis Car-Show für die Touristen boten.
Auch hier wäre Felix am liebsten selbst mit bei gewesen und mit den Autos durch den Sand gebrettert !
Die Tour hat also wirklich Spaß gemacht und da wir die Gelenheit nutzten und unseren Guide Haschmid natürlich über alles Mögliche ausgefragt haben, war es auch ein sehr informativer Nachmittag. Es ist einfach immer wieder toll wenn man die Möglichkeit hat mit Einheimischen zu reden, so erfährt man unglaublich viel über das Leben vor Ort. Wusstet Ihr, dass die Leute in Qatar nur 3 Tage die Woche arbeiten ? Oder daß für ALLE der Strom gratis ist ?
Das einzig Unschöne an der Wüste.......hier findet man Müll !
Also ansonsten ist die Stadt Doha selbst ja eine unglaublich saubere Stadt !!! Hier liegt absolut NICHTS auf den Strassen, nicht mal ein Kaugummi.....einfach Nichts ! Sowas hab ich noch nirgends gesehen....
Doch in der Wüste findet man Müll, was aber wohl daran liegt, dass die Touristen die auf eigene Faust ihre Touren machen nicht über das Müllproblem nachdenken und gerne mal was hinterlassen. Und die Qatari haben dann das Problem, daß der Müll durch den ständigen Wind in der Wüste überall verteilt wird und es somit schwieriger ist diesen wieder einzusammeln. Hier stehen halt auch keine Mülleimer alle 30 Meter rum......
Gegen Abend waren wir wieder zurück im alten Souq Waqif-Viertel und wir machten uns erstmal auf die Suche nach einem Restaurant und gönnten uns ein lecker Abendessen.
Danach spazierten wir noch durch die vielen Gassen und landeten schließlich sogar noch bei einer Pferdeauktion. War ganz interessant da bisschen zuzusehen. Pferde sind wohl ebenfalls ein Statussymbol hier......ich hätte mir jedenfalls keines dieser wunderschönen Tiere leisten können.
Zu späterer Stunde ging es dann ins Hotel und mittlerweile war ich so unglaublich müde, daß ich diesmal wirklich viele Stunden sehr gut schlafen konnte (auch der Muezzin am nächsten Morgen um 5 Uhr konnte mich nicht wirlklich stören......lach).
Da Mamsen der Meinung war, daß Felix für die Kreuzfahrt noch ein paar vernünftige Hosen und Hemden benötigen würde, stand am nächsten Morgen also erstmal der Besuch eines Shoppingcenters auf dem Programm. Der Gute läuft ja sonst das ganze Jahr immer mit seinen Tour- und Jagdklamotten rum......was ja nun nicht wirklich gerade passend für ein Kreuzfahrtschiff ist......grins
Übrigens, nicht nur die Stadt Doha selbst ist bunt und leuchtend und schrill.......auch die Einkaufscenter. Wir haben uns einen ausgesucht der ein bisschen an Venedig erinnert und sogar Gondelfahrten anbietet (vielleicht für diejenigen die ihre schwer bepackten Tüten nicht von Boutique zu Boutique schleppen können...?....lach).
Doch erstmal testeten wir die U-Bahn von Qatar und ich kann nur sagen - picobello sauber ! Wie eben auch sonst die ganze Stadt. Was mir aber auffiel, ich war so ziemlich die einzigste Frau in der U-Bahn. Frauen fahren anscheinend hier nicht gerne mit der Metro. Wenn wir denn eine Frau gesehen haben, dann nur in Begleitung ihres Mannes. Aber wahrscheinlich ist das hier nun mal so.....
Im Einkaufscenter angekommen drehten wir eine Runde durch die verschiedenen venezianischen Gassen bevor wir das Thema "neue Hosen für Felix" in Angriff nahmen. Zum Glück waren wir gleich im ersten Laden erfolgreich (wenn mir selbst das auch mal passieren würde....) und belohnten uns dann dafür mit einem Besuch im nächsten Café.
Als wir am frühen Nachmittag zurück im Hotel waren gab es erstmal ein Päuschen (shoppen ist anstrengend) und starteten später ausgeruht wieder zu neuen Erkundungstouren.
Wir schlenderten ans Meer und die Küste entlang zum sog. Old Port von Doha, der heutzutage der Hafen für Kreuzfahrtschiffe ist. Allerdings waren wir nicht wegen denen dort, sondern weil sie das Gelände und die Gebäude des alten Hafens modernisiert haben, nun alle Häuser in Pastellfarben leuchten, sich nette Grünanlagen drumherum befinden und vor allem hatte man von dort einen schönen Blick auf die Skyline von Doha.
Wir dachten eigentlich wir könnten von dort den Sonnenuntergang über der Stadt bewundern, jedoch war es irgendwie ziemlich diesig so daß die erhoffte Farbenstimmung dann nicht ganz so dolle war.
Aber egal, wir suchten uns dann ein Taxi welches uns in eben dieses Viertel brachte deren Skyline wir gerade bewundert hatten und ich kann nur sagen, eine Fahrt durch das schon fast dunkle Wolkenkratzerviertel das hat was. Ich sage nur bunt, bunt und bunt !
Unglaublich wie schön die Qatari ihre Wolkenkratzer beleuchten. Wir stiegen dann übrigens am sog. "Crystal Walk" aus, welches eine Strasse mit beleuchteten Glasornamenten ist. Man geht quasi unter bunt bleuchteten Glas-Bäumen durch und kann auf dem Boden die unterschiedlichsten Glas-Mosaike und -Bilder bewundern. Ich hatte mir diese Strasse irgendwie grösser und lebhafter vorgestellt, allerdings war da am Abend nicht mehr viel geboten, ausser eben diesen bunten Glas-Gebilden. Doch trotzdem sehr schön anzusehen und vor allem toll was die sich da so alles einfallen lassen.
Nach einem Rundgang machten wir uns also wieder auf die Suche nach einem Taxi was diesmal etwas dauerte, aber nach einem längerem Spaziergang konnte Felix doch mal eines für uns anhalten. Es ging also wieder zurück in unser Viertel des Souq Waqif und mittlerweile war es eindeutig Zeit für ein Abendessen, welches wir uns dann wieder in den gemütlichen Gassen des Marktviertels gönnten.
Danach allerdings mussten wir uns ums Kofferpacken kümmern, denn später gegen Mitternacht, würden wir aufbrechen um zum Flughafen zu fahren und den nächsten Teil unserer Reise anzutreten.
Und als ich den Flughafen von Doha sah......ich war geflasht !!! SOOOOO unglaublich viele Menschen - und das um 2 Uhr morgens !!!!
Ich glaube ich habe noch nie so viele Menschen an einem Flughafen gesehen. Ausserdem war ich immer der Meinung, daß es mitten in der Nacht auf Flughäfen eigentlich ruhiger abläuft. Nun ja, ich wurde eines Besseren belehrt.
Jedenfalls flogen wir dann gegen 3 Uhr morgens ab um einige Stunden später an unserem nächsten Ziel der Reise - auf Mahè, der Hauptinsel der Seychellen, anzukommen.