Expeditionskreuzfahrt mit der «LeDumont d'Urville»

 

von den Seychellen bis nach Sansibar

 

im Januar 2025

 

 

 

Wir sind nach unserem Flug von Qatar pünktlich am Morgen um 8.30 Uhr auf Mahè - der Hauptinsel der Seychellen - gelandet. Und auch hier ging es ziemlich flott mit den Einreiseformalitäten voran, ist aber eigentlich auch kein Wunder, denn der Flughafen ist ja recht klein und so viele Maschinen landen hier nicht zur gleichen Zeit.

Unser Taxi wartete auch schon auf uns und brachte uns in wenigen Minuten - bei übrigens schon warmen 28 Grad - zu unserem Hotel. Wir hatten uns für eine Appartment-Anlage entschieden die auf Eden-Island liegt. Eden-Island ist über eine kleine Brücke mit Mahè verbunden und liegt nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Victoria entfernt.

Da wir nun so früh dran waren mussten wir diesmal natürlich noch etwas warten bis unser Appartment fertig war, aber wir erkundeten einfach schon mal den zentralen Bereich rund um Rezeption, Shops und Restaurant und ein Stündchen später brachte uns dann ein Angestellter mit einem Elektro-Buggy zu unserem Appartment.

Das konnte sich auch sehen lassen, schön groß, wunderbarer Blick über die Stege mit protzigen Yachten und ausserdem hat jedes Appartment ein eigenes Elektro-Buggy um von A nach B zu kommen. Felix liebte es mit diesem Teil auf Eden-Island rumzudüsen (und hatte immer ein dementsprechendes Grinsen im Gesicht....) und er taufte es "Seychellen-Bobby" (falls ihr es noch nicht wisst, sein Auto zu Hause heisst auch "Bobby".....zwinker).

Wir starteten natürlich auch gleich zu einer ersten Erkundungstour über Eden-Island, fuhren von einem Strand zum anderen und bekamen so einen Überblick über die ganze Anlage. Wir waren auch noch kurz im Supermarkt um ein paar Dinge fürs morgige Frühstück zu besorgen sowie am Geldautomaten um ein paar Scheinchen zu ziehen.......man will ja "flüssig" sein......zwinker.

Felix hatte anschließend das Bedürfnis erstmal einen der Strände zu testen und schon mal bisschen zu schnorcheln, Mamsen dagegen brauchte mal wieder ein Päuschen (ihr wisst ja das Alter......lach).

Am späteren Nachmittag aber hatte ich wieder genügend Energie und wir sind mit einem Taxi ins Zentrum von Victoria und erkundeten erstmal die kleine Stadt. Sogleich fiel natürlich der Unterschied zu Doha in Qatar auf. Während es dort picobello sauber war, lag hier wieder Müll auf den Strassen. Aber trotzdem interessant zu sehen alles und man konnte wieder mal feststellen, daß auch das schlichte einfache Leben bunt und fröhlich sein kann. Die meisten Leute hier hatten ein Lachen im Gesicht.

Ein leckeres Abendessen gönnten wir uns natürlich auch noch und danach ging es eigentlich schon zurück zur Hotelanlage, denn da wir die Nacht zuvor kaum geschlafen hatten, waren wir dementsprechend müde.  Für weitere Erkundungen würde auch am nächsten Tag noch Zeit sein.......

 

 

 

Nach einem Frühstück, welches wir diesmal übrigens selbst zubereiten mussten da die Appartements ja für Selbstversorger gedacht sind, machten wir uns bereit für einen Tagesausflug über die Insel Mahé.

Ich versuche ja immer gerne deutschsprachige Guides zu finden (ist einfach leichter für mich als wenn ich englischen Erläuterungen lauschen oder Felix ständig fragen muss "was hat er nun gesagt ?") und war auch diesmal erfolgreich. Was man bei Google nicht so alles auftreiben kann.........zwinker.

Also gegen 9.00 Uhr holte uns Francoise ab. Er ist auf Mahé geboren hat aber viele Jahre in Österreich und auch in Deutschland gelebt und spricht daher ganz wunderbar unsere Sprache.

Jedenfalls startete Francoise mit uns zu einer Tour rund um die Insel Mahé und wie immer wenn wir einen einheimischen Guide haben, so wird dieser mit allerlei Fragen über Land und Leute von uns attackiert......grins. Aber er hatte viel Geduld mit uns und vor allem wusste er unglaublich viel zu Erzählen.

Sein Fachgebiet muss wohl Pflanzenkunde sein....lach....denn kein Bäumchen, Blümchen, Früchtchen und Unkraut welches er nicht beschreiben konnte. Angeblich sprießt in seinem Garten so gut wie ALLES was auf den Seychellen wachsen und gedeihen kann.

Übrigens hatten wir Glück mit dem Wetter. In diesen Gebieten regnet es ja gerne mal zwischendurch und der Himmel war an diesem Tag auch oft bedeckt, aber der Regen kam genau dann, als wir mit der Tour fertig und auf Eden-Island zurück waren. Aber davon abgesehen macht bei der Wärme der Regen nicht viel aus und vor allem hält er meistens nur kurz an.

Doch nun zu unserer Tour - die erste Station war dann erstmal eine Rum-Destillerie (die anschl. Verkostung haben wir aber ausgelassen - es war ja noch am Vormittag....irgendwie zu früh für etwaige Umdrehungen......grins) und von dort ging es weiter zu den vielen traumhaften Stränden für die die Seychellen ja berühmt sind, vor allem mit dem türkisfarbenen Wasser sowie den abgerundeten und oft seltsam geformten Granitfelsen. Wir mussten natürlich viele Fotostopps einlegen !

Irgendwann spazierten wir auch durch den tropischen Wald zu einem Wasserfall und fuhren später hoch in die Berge zu einer Teeplantage. Letztendlich hatten wir fast die ganze Insel umrundet.

Francoise gab uns unterwegs auch immer mal wieder ein paar typische Snacks zu verkosten - z.B. fritierte Brotfrüchte und fritierte Bananen. Beides ganz gut......aber das Beste war das Getränk, welches wir probieren durften ! 

Wenn ich mich richtig erinnere so heisst der Drink "Calou" und ist sozusagen ein Palmenwein. 

Aus den Stielen der abgeschnittenen Blüten wird der Saft aufgefangen welchen man in leere Flaschen tröpfeln lässt, man wiederholt den Schnitt täglich damit es immer brav weiter tröpfelt und lässt das Ganze so nebenei gären. 

Und schon hat man quasi einen kostenlosen Drink der auch noch sehr gut schmeckt.

Ich sag's Euch - der Fusel war wirklich lecker !! (ja es war eigentlich immer noch zu früh für Alkohol.......aber da mussten wir einfach eine Ausnahme machen.....grins).

Und nachdem wir dieses Getränk für äusserst gut befunden haben gab uns Francoise sogar noch ein halbes Fläschen mit, so daß wir dies am Abend dann noch genießen konnten.

Für die Einheimischen ist dies sozusagen eine äusserst billige Methode um an Alkohol zu kommen.

Am späten Nachmittag waren wir dann wieder zurück auf Eden-Island, haben noch schnell im Supermarkt bisschen für's Abendessen eingekauft und hingen den restlichen Abend in der Hotelanlage ab.

 

 

  

An diesem Morgen weckte mich sintflutartiger Regen, der aber zum Glück nicht lange andauerte.

Und da ich schon mal wach war, unternahm ich auch gleich einen Spaziergang über die verschlungenen Wege von Eden-Island und besuchte die Rezeption um zu erfahren ob wir denn heute etwas später als normal auschecken konnten. Und wir hatten Glück, es sprach nichts dagegen bis 14 Uhr im Appartment zu bleiben, was für uns sehr praktisch war, denn erst am Nachmittag würden wir an Bord des Kreuzfahrtschiffes gehen können.

Felix durfte also erstmal ausschlafen und nach einem späten Frühstück ist er mit unserem Seychellen-Bobby wieder zum Strand gedüst und hat sich nochmals in die Wellen gestürzt. Mamsen packte derweil die Koffer.....

Gegen 14 Uhr haben wir uns dann ein Taxi genommen und ließen uns voller Vorfreude zum Hafen kutschieren. Es sind zwar nur 3-4 km, also eigentlich schön für einen Spaziergang, aber mit 2 Koffern und bei der Wärme schon wieder etwas zu anstrengend......zwinker.

 

Am Hafen wurde man bereits vom Team der "Le Dumont d'Urville" erwartet und wir durften auch schon mal die lästigen Koffer abliefern. Dann hieß es natürlich noch warten........die Einschiffung war ab 15.30 Uhr geplant, aber da schon ein paar der anderen Passagiere da waren, wurde es nicht allzu langweilig. Wir versuchten uns gleich mal mit zwei Franzosen irgendwie zu unterhalten......Felix mit seinen Englischkenntnissen hatte natürlich kein Problem und ich versuchte es mit diversen Gesten (Hände und Füsse waren da ganz hilfreich.....grins.)

Eine Gruppe Österreicher war auch schon da......man konnte den "Weaner Schmäh" lautstark aus der Gruppe raushören.....zwinker.....und ich fand es schon mal super bereits noch vor der Einschiffung viele nette Menschen kennenzulernen.

Und im Laufe der Kreuzfahrt haben wir uns dann eigentlich mit allen "Deutschsprachigen" angefreundet, besonders hervorheben darf ich da gleich mal ein ganz liebes älteres Ehepaar vom Luzerner See (also ich stelle immer wieder fest, daß die Schweizer unglaublich liebe Menschen sind !!).

Die Einschiffung ging dann natürlich schnell vonstatten, es hat eben seine Vorteile wenn man mit kleinen Schiffen und somit nur wenigen Passagieren reist.

Und nachdem wir unsere Kabine inspiziert hatten, wollten wir erstmal das Schiff erkunden und machten einen ausgiebigen Rundgang. Dann ging es auch schon los mit Vorträgen, zum einen über das Schiff, dann die Route mit ihren Ausflügen und ganz klar, die obligatorische Sicherheitsübung.

Aber dann war es auch schon Zeit fürs Abendessen und man hatte (und das galt für jeden Tag der Reise) die Möglichkeit im Restaurant zu dinieren um sich mit einem Menü verwöhnen zu lassen oder aber draußen im Grill-Restaurant zu sitzen um dort im Prinzip das gleiche Essen zu genießen wie im Restaurant, nur eben in Buffetform aufgebaut. 

Wir waren eigentlich fast immer draußen anzutreffen, das war einfach viel legerer und vor allem musste Felix nicht immer ewig auf den nächsten Gang warten.....zwinker. 

Und während wir also an diesem ersten Tag der Kreuzfahrt genüsslich das Abendessen verzehrten legte die "Dumont d'Urville" ab und steuerte auf ihr erstes Ziel zu.

Nach einem weiteren Rundgang und noch weiteren Kennenlern-Gesprächen widmete ich mich endlich den Koffern, denn die wollten auch noch ausgepackt werden.

Soweit also zu unseren ersten Stunden an Bord.

 

 

  

Der Weg von der Insel Mahé rüber zur Insel LaDigue war ja nicht weit und so lagen wir bereits seit den frühen Morgenstunden dort vor Anker. Übrigens, wer die Seychellen besucht hält sich entweder auf Mahé, Praslin oder LaDigue auf.....das sind die 3 grössten und bekanntesten Inseln.

Der Himmel zeigte sich erstmal noch mit Wolken verkleidet und ich war eigentlich ganz froh darüber den heutigen Ausflug nicht bei prallem Sonnenschein machen zu müssen. 

Für den heutigen Vormittag war eine kleine Tour über die Insel LaDigue geplant um unter anderem einen der berühmtesten Strände der Seychellen zu besuchen.

Gleich nach dem Frühstück ging es los, wir hüpften in die Zodiaks und obwohl wir zwischen den Inseln lagen wurde die Fahrt rüber an Land trotzdem eine etwas schaukelige Angelegenheit......die Wellen hier waren nicht ohne.

Auf der Insel angekommen kletterten wir in einen kleinen offenen Bus und tuckerten damit über die Insel. Unter anderem besuchten wir eine Kokos-Öl-Produktion wo uns gezeigt wurde wie man damals - in der guten alten Zeit - Kokosöl hergestellt hatte. Interessant war auch zu hören für was die Kokosnüsse und deren Fasern noch so alles zu gebrauchen waren (Schüsseln, Brennmaterial, Stoffe, Hüte.....)

Anschließend durften wir dann unsere ersten großen Riesenschildkröten sehen, allerdings noch nicht in freier Wildbahn sondern es handelte sich mehr um ein Streichelgehege. Doch immerhin konnten wir uns so schon mal eine Vorstellung machen was uns in den nächsten Tagen in freier Natur noch über den Weg laufen würde.....oder sollte ich es vielleicht eher als "kriechen" bezeichnen.....grins

Danach ging es aber dann zu einem der schönsten Strände der Insel....dem "Anse Source d'Argent".

Und ich fand den Weg entlang der Küste fast interessanter als die Strände, denn der führte uns ab und zu durch den Wald, dann plötzlich stand man wieder an einsamen Buchten oder man befand sich zwischen seltsam geformten Felsformationen. Es hat richtig Spaß gemacht dort entlang zu wandern und immer wieder neue schöne Plätze zu entdecken. Man hätte natürlich auch eine Runde Schwimmen können, aber Felix und ich waren mehr an der Erkundung der Gegend interessiert.

Und wie immer wenn es gerade schön ist......dann muss man wieder zurück, die Tenderboote würden nicht ewig auf uns warten. Die Rückfahrt wurde etwas feucht weil die Wellen immer noch sehr hoch waren und es daher ganz schön spritzte. Aber man trocknet ja schnell bei der Wärme.

 

Nach dem Lunchbuffet ging es dann auch gleich schon weiter im Programm. Unser Schiff dümpelte mittlerweile vor der Insel Praslin und wir durften den Nachmittag am Strand verbringen was natürlich besonders Felix freute.

Doch immerhin hatte er sich noch die Zeit genommen seiner alten Mamsen das mit dem Schnorcheln nochmals zu erklären. Ich hatte es ja schon im letzten Urlaub probiert aber leider nicht so richtig auf die Reihe bekommen, hatte irgendwie trotzdem Wasser in Nase und Augen......und dann irgendwann aufgegeben.

Jetzt aber !!!

Und Mamsen war super happy !!!

Endlich konnte ich die schöne Welt unter Wasser auch bewundern ohne ständig Wasser in Augen oder Nase zu haben.

Ich, die ehrlich gesagt nicht gerne Schwimmen und Planschen geht, wollte plötzlich gar nicht mehr mit dem Schnorcheln aufhören. Es hat so dolle Spaß gemacht, zumindest solange ich im seichten Wasser blieb......zwinker. Bin kein großer Fan von dunklen Tiefen und auch nicht unbedingt die beste Schwimmerin.

Felix dagegen hat die Zeit zum Schnorcheln vom ersten Augenblick an bis zum allerletzten Tenderboot genutzt um auch ja möglichst viel erleben und sehen zu können. Aber Felix ist auch einer der sich immer gerne am Freediving probiert und taucht schon gerne mal an die 15 Meter tief ab. Für mich ist es ja da unten schon wieder viel zu unheimlich, zu dunkel.........könnten ja böse Fische kommen und mich in die Zehen beissen.....lach.  Dafür hat er allerdings auch öfter Haie, Schildkröten und Mantas zu sehen bekommen als ich, während ich meist nur die kleineren Fische um mich rum hatte. Die aber auch alle wunderschön waren und meine volle Bewunderung erhielten.

Später jedenfalls, brauchte ich dann wieder erstmal ein Päuschen bevor es am Abend zum Kapitänsempfang ging.

Das Abendessen wollten Felix und ich wieder draußen im Grillrestaurant einnehmen und die Gruppe von Österreichern und das liebe Schweizer Ehepaar haben sich uns sogleich angeschlossen, so daß wir dann eine große Truppe rund um die Tafel waren.



 

Am nächsten Tag war für den Vormittag nichts geplant, so daß wir ganz gemütlich in den Tag starten konnten.

Nach dem Lunchbuffet aber sollte dann eigentlich ein Ausflug stattfinden. Es war geplant eine Sandbank mitten im Indischen Ozean zu besuchen, genauer gesagt am Saint-Francois-Atoll, so daß sich die Passagiere am Nachmittag wieder mit Schwimmen und Schnorcheln vergnügen könnten.

Nur leider spielte nun plötzlich das Wetter nicht mehr mit. Ziemlich schnell wurde es dunkel am Horizont und diese Dunkelheit kam zügig näher und entwickelte sich zu einem heftigen Sturm mit noch heftigerem Regen. Plötzlich konnte man kaum noch die Zodiaks im Wasser sehen bzw. die Sandbank war ganz aus dem Blickfeld verschwunden.

Das Expeditionsteam hatte bereits die Cocktailbar auf der Sandbank aufgebaut als dieser heftige Regen einsetzte. Und die übrigen vom Team hatten ganz schön zu tun um ihre Kollegen so schnell wie möglich von dort wieder wegzubringen.

Also dieser Ausflug fiel sprichtwörtlich ins Wasser.......aber so ist das nun mal mit Expeditionskreuzfahrten. Man weiß nie ob man an so abgelegenen Orten auch anlegen kann.

Felix und ich griffen zu Plan B.......etwas Abhängen in der Observation-Lounge.....grins



 

Und der Tag darauf verlief dann ähnlich relaxt. Wir hatten einen Seetag vor uns und haben eigentlich nicht viel mehr gemacht als zu Entspannen bzw. Felix im Pool abzuhängen, mit Deutschen, Österreichern oder Schweizern zu plaudern und den ein oder anderen Drink zu schlürfen.

Übrigens....wie immer wenn ich mit Felix auf Tour bin, so ist man ja bereits am ersten Tag schon bekannt wie ein bunter Hund.....lach.  Bereits zu Beginn der Kreuzfahrt hat er sich wieder mit quasi allen Leuten, egal ob Passagier oder Crewmitglied, bekanntgemacht und dementsprechend oft wurde auch ich wieder angesprochen.....was für einen netten Sohn ich denn habe. Sowas hört Mamsen natürlich gerne !

Das einzig Wichtige an diesem Tag war, dass man die Sachen, welche man am nächsten Tag beim Ausflug tragen wollte zum Saubermachen und Desinfizieren bringen konnte.

Es gibt einige Inseln/Atolle auf den Seychellen die unter Naturschutz stehen, wo kaum ein Tourist hinkommt (und auch nur eine geringe Anzahl hindarf) und man vor allem sicher sein möchte, daß man keine fremden Substanzen mit an Land bringt.

Wir kannten die Prozedur ja schon von der Antarktis-Reise und hatten also keine Probleme damit die Schnorchelausrüstung, die Badeschuhe, den Rucksack und was man halt so alles mit an den Strand nimmt, zu säubern. Es wurden wieder Staubsaugerstationen aufgebaut, so daß auch der kleinste Krümel aus den Taschen entfernt werden konnte und an den Schuhen durfte man die Sohlen auskratzen und dann kurz ins Desinfektionsbad tauchen.

Für manche Passagiere erschien das wieder seltsam, doch ich finde es gut, wenn man auf die Natur so acht gibt und rege mich über sowas nicht auf.



 

Ein neuer Tag.....und heute hatten wir Glück mit unserem geplanten Ausflug.......es war kein Tropensturm in Sicht der uns einen Strich durch die Rechnung machen würde........freu

Allerdings war es noch bedeckt und es sah sogar nach bisschen Regen aus, aber das würde weder Felix noch Mamsen aufhalten, im Gegenteil, eine kleine Erfrischung von oben tut gut bei diesen Temperaturen.

Nach einem ruhigen gemütlichen Seetag dümpelten wir also nun bereits am frühen Morgen schon vor dem wunderschönen Aldabra-Atoll !

Dieses Atoll (wenn ich mich richtig erinnere wohl das zweitgrösste der Welt) liegt zwar gut 1000 km von den Hauptinseln der Seychellen entfernt, gehört aber definitiv noch dazu, wie auch noch ein paar weitere Atolle im Indischen Ozean.

Das Aldabra-Atoll steht - und das ist auch gut so - unter Naturschutz, der Zugang für Touristen ist sehr begrenzt und daher wurde also bisher von seiner Ursprünglichkeit noch nicht gar so viel zerstört.

Es besteht aus vier Inseln die fast einen Kreis bilden und zwischen diesen Inseln gibt es sog. Kanäle die bei Flut die Lagune in der Mitte fluten. Und ich kann sagen, daß dieses Atoll zu einem meiner Highlights während dieser Reise wurde (ja gut......ich hatte eigentlich andauernd Highlights.....lach) !  Auch Felix war total begeistert !  Und wir wissen es sehr zu schätzen, daß wir die Gelegenheit hatten diesen wunderschönen Platz zu besuchen, denn hier kommt ja kaum einer hin und wenn dann sicherlich nur einmal im Leben.

 

Doch nun zu unserem Tag.

Wir mussten früh raus.......Early Bird, ihr wisst schon......was wir in diesem Fall aber gerne taten, denn gleich nach dem frühen Frühstück erwarteten uns schon die Ranger von der Insel bzw. der dortigen Forschungsstation. 

Auch die Ranger hielten uns kurz noch einen Infovortrag über das was man auf der Insel darf und was man absolut nicht darf und sie checkten auch nochmal von jedem die Ausrüstung. Sie nehmen es wirklich sehr genau mit der Sauberkeit, aber das ist schon gut so.

Dann ging es ab in die Zodiaks und wir düsten rüber an den Strand um zuerst mal eine ausgiebige Wanderung über die Insel zu machen. Zum Glück mit einem der Ranger, denn so gab es immer wieder Erläuterungen zu den Tieren und Pflanzen. Übrigens ist das Atoll bis auf die Rangerstation ansonsten unbewohnt.

Und von diesem Aldabra-Atoll kommen ja nun die Aldabra-Schildkröten, welche die zweitgrössten der Welt sein sollen. Ich fand sie jedenfalls groß. Und es gibt eine Menge davon auf der Insel zu finden. Egal welche Richtung man einschlägt, es laufen einem immer wieder Schildkröten über den Weg. Viele exotische Vögel gab es auch zu entdecken und was ebenso in zahlreicher Menge anzutreffen war, waren die Palmendiebe, vermutlich besser bekannt als Kokosnusskrabben. Die sieht man auch überall rumkrabbeln, egal ob im Gebüsch, am Strand oder auch an der Rangerstation, wo sie wohl gerne unter den Häusern leben. Und es handelt sich hier also um die grössten Landkrabben der Welt (bis zu 40 cm gross) und sie können mit ihren Klauen die Kokosnüsse öffnen. Die Palmendiebe holen sich diese von den Palmen, zerlegen und futtern sie. 

Und gesehen haben wir also wirklich sehr viele von diesen Dieben !

Es war somit ein sehr interessanter Vormittag, wenn es auch schwül und ab und zu verregnet war. Wir freuten uns trotzdem, daß wir das alles sehen durften. Nach der Wanderung gab es noch die Möglichkeit sich an der Rangerstation (sogar mit Mini-Souvenirladen !) umzusehen oder aber auch mal kurz am Strand in die Wellen zu tauchen und sich abzukühlen.

Zur Mittagszeit ging es dann wieder zurück zum Schiff um das Lunchbuffet zu plündern.

Danach war Schnorchel- und Badezeit angesagt.......aber diesmal vom Zodiak aus, denn die Flut hatte mittlerweile schon eingesetzt und die Strände waren daher kaum noch vorhanden. Ich bin daher lieber an Bord geblieben, da mir das vom Zodiak aus noch etwas zu ungeheuer war. Denn es würde ja bedeuten, daß wir im tieferen Wasser schwimmen/schnorcheln würden. Und ich brauche den Grund in (sehr naher) Sichtweite !  Ihr wisst schon.....die bösen Fische die kommen könnten....grins.

Doch Felix war natürlich mit von der Partie und wie immer der Erste im Boot und der Letzte an Bord !

Den Abend verbrachten wir zusammen mit den Schweizern und wir hatten uns gegenseitig viel vom Tag zu erzählen ! 

 

 

  

Der nächste Tag brachte dann natürlich auch neue Erlebnisse..........wir standen übrigens immer noch vor dem Aldabra-Atoll. Oder besser gesagt "wieder", denn in der Nacht mussten wir bisschen vor dem Atoll auf- und abschippern, damit das Schiff von den Gezeiten nicht auf das Riff gedrückt werden konnte.

Heute würden wir also nochmal dieses wunderschöne Atoll besuchen dürfen.

Für den Vormittag war auch eine spezielle Schnorchel-Tour geplant - aber eher was für die Mutigen unter den Passagieren. Felix war natürlich mit bei.

Die Passagiere wurden mit den Zodiaks vor das Atoll gebracht, durften dann ins Wasser hüpfen und sich mit der Strömung treiben lassen. Zwischen diesen Inseln sind sog. Kanäle, die die Lagune in der Mitte fluten, und wenn es also von den Gezeiten her gerade passt, dann kann man sich mit der Strömung durch den Kanal treiben lassen und kommt in der Lagune wieder raus.

Für Mamsen war das Ganze natürlich etwas zu abenteuerlich ! 

Diese Strömung war dann wohl auch so stark, daß man mit etwas mehr Geschwindigkeit getrieben wurde als gedacht und gar nicht so viel Zeit hatte das Drumherum unter Wasser in Ruhe zu genießen. Aber alle haben erzählt, daß genau dort viele Schildkröten und auch Haie zu sehen waren. Also es muss schon ein tolles Erlebnis gewesen sein. Felix war jedenfalls mal wieder begeistert.

Nach einem leckeren Lunchbuffet ging es dann weiter mit dem nächsten Ausflug......nun durften wir mit den Zodiaks in die Lagune reinfahren. Da war ich natürlich wieder mit bei. Und es war total schön und interessant. Man konnte unglaublich viele Seevögel bewundern, sowie Mangroven und seltsame Felsformationen.

Es gab dann zwar zwei kleine Problemchen auf dieser Tour. Plötzlich ging der Motor von unserem Zodiak aus und wollte auch nicht mehr anspringen. So dümpelten wir also in der Lagune rum, bis ein weiteres Zodiak kam, wir in dieses Umsteigen konnten und die Tour weiterging.

Und bei der Rückfahrt dann, als wir aus der Lagune wieder raus waren, da kamen so große Wellen auf, daß sogar ich etwas unruhig wurde. Felix und ich waren Beide der Meinung, daß es sicherer gewesen wäre, wenn sich alle Passagiere auf den Boden (anstelle auf die Kanten) des Zodiaks gehockt hätten, aber unser Guide meinte "das geht schon". Nun ja......es ging wirklich......aber ich glaube so manch einer hatte etwas Bedenken.....denn wenn selbst Felix sagt, daß er es anders gehandhabt hätte, dann will das was heißen.

Nach vielen Eindrücken und Erlebnissen genossen wir wieder den Abend draussen an Deck zusammen mit einigen anderen Passagieren und alle hatten natürlich jede Menge von ihren Erlebnissen des Tages zu Erzählen.

 

 

 

Unser nächstes Ziel - das Astove-Atoll.

Auch dieses gehört - trotz der großen Entfernung - zu den Seychellen und ist wohl auch der südlichste Punkt der Seychellen-Gruppe (eigentlich liegt es schon fast vor Madagaskar).

Auf Astove lebten ganz früher einige Leute die von der Fischerei lebten und ab 1968 wurde die Insel an eine amerikanische Familie vermietet, die dort mit einigen Angestellten eine Kokosplantage betrieb. Allerdings kehrte die Ehefrau mit den Kindern nach ein paar Jahren zurück in die USA nachdem ihr Mann verstorben war.

Seitdem standen die wenigen Gebäude leer, Tiere und Pflanzen konnten sich daher rundum wohlfühlen ohne gestört zu werden und seit dem Jahr 2014 steht dieses Atoll ebenso unter Naturschutz und der Zugang für Touris ist auch hier sehr begrenzt.

Aber wer Lust und Laune hat kann dort trotzdem Urlaub machen........eines der alten Gebäude wurde wieder hergerichtet und beherbergt 6 Doppelzimmer. Also eine klitzekleine Anzahl Touristen ist erlaubt - natürlich auch nur unter Einhaltung bestimmter Regeln.

Wir jedenfalls starteten bereits um 9.00 Uhr morgens zu unserem Schnorchelausflug, diesmal aber wieder vom Zodiak aus ins Wasser hüpfend. Für den Strand mussten wir erst wieder die Gezeiten abwarten. Aber dieses Mal war auch ich mutig genug und wollte es vom Boot aus probieren.  Die Wellen war nicht allzu hoch, das Riff sollte super sehenswert sein, also dachte ich mir - einen Versuch ist es wert. No Risk no Fun !!

Und siehe da........es ging natürlich alles gut.

Ich bekam keine Panik, die Sicht unter Wasser war klar und ich konnte auch das Riff unter mir gut sehen und fühlte mich daher einigermaßen wohl (ausserdem dümpelt ja immer irgendwo in der Nähe ein Zodiak rum, in welches man klettern konnte wenn es einem zuviel wurde).

Das Riff war auch wirklich wunderschön mit unglaublich vielen Fischen und ich ließ mich schön brav zwischen den Korallen treiben. Nur wenn ich an die Riffkante kam.....wo es plötzlich in die Tiefe ging......und man nur noch sehr dunkles Dunkelblau sah........da hab ich dann immer schnell die Kurve gekratzt und bin wieder zurück ins seichtere Wasser. Doch immerhin konnte ich dort in den Tiefen auch mal eine Schildkröte und einen Hai entdecken, wenn auch weit entfernt.

Nach dem Lunch ging es dann übrigens direkt an den Strand von Astove-Atoll, die Ebbe hatte eingesetzt und wir durften zum Planschen oder Sonnenbaden bzw. konnte man bei Lust und Laune auch erstmal bisschen die Insel erkunden.

Auch hier gab es etwas weiter im Landesinneren eine riesige Lagune und trotz der unglaublichen Hitze die dort herrschte (nicht nur die Lufttemperatur sondern auch das Wasser in der Lagune fühlte sich wärmer an als in der heimischen Badewanne.......lach) haben wir uns auf den Weg gemacht. Und es hat sich auch gelohnt, denn die Lagune leuchtete in wunderschönen Farben. Aber wegen der Wärme hielten wir uns nicht allzulange mit Spazieren auf, ausserdem waren hier einige Mücken anwesend die mal wieder besonders an mir Gefallen fanden (diese kleinen Biester). Daher nutzten wir lieber noch die Zeit am Strand oder besser gesagt im Meer - wieder beim Schnorcheln. Und hier vom Strand aus war es natürlich kein Problem für mich und ich nutzte den Nachmittag in vollen Zügen um die Unterwasserwelt zu erkunden.

Und wie immer gegen Abend, so trafen Maria (die liebe Dame aus der Schweiz) und ich uns zum Aperitif bevor wir dann gemeinsam mit unseren Begleitern das Dinner genossen.




Assumption Island war dann unser nächstes Ziel und wieder lagen wir bereits am Morgen schon vor Anker.

Assumption Island - ebenfalls unter Naturschutz und mit begrenzter Besucheranzahl - ist bis auf einen Verwalter unbewohnt. Allerdings kommen wohl einmal im Jahr ein paar "Ernte- oder Gastarbeiter" die helfen die Kokosnüsse zu ernten.

Ansonsten bietet die Insel natürlich wieder eine Menge an Natur und vor allem auch Korallenriffe. Also auch heute würden wir den Tag am Strand oder im Wasser verbringen dürfen.

Und was soll ich Euch sagen.......Mamsen mutierte mittlerweile schon fast zu einer Wasserratte........grins.  Ich hab mich schon wieder riesig aufs Schnorcheln gefreut und mit dem Traumstrand direkt vor unserer Nase, hatten sowohl Felix als auch ich ein Strahlen im Gesicht.

Zum Glück blies an den Küsten fast immer ein Lüftchen, so daß die Wärme einigermassen auszuhalten war. Schlimm war es eigentlich nur wenn man sich etwas ins Landesinnere begab, was ich also möglichst vermieden habe.

Und stundenlang am Strand liegen und vor mich hinbruzzeln konnte ich noch nie, ich erkunde viel lieber die Gegend, egal ob bei einem Strandspaziergang oder nun eben unter Wasser beim Schnorcheln.

Felix war auch wieder voll in seinem Element heute, er wäre wohl am liebsten den ganzen Tag unter Wasser geblieben. An diesem Tag hatte er sich wieder einem der Crewmitglieder angeschlossen, der ebenfalls gerne Freediving macht und ich habe somit von Felix ein paar Stunden lang nichts mehr gesehen.

Zum Glück treibt einen der Hunger mittags wieder ans Buffet.......denn sonst würde er wohl erst zum Sonnenuntergang wieder auftauchen......zwinker.

Ich selbst konnte mich aber diesmal auch nur schwer von der Unterwasserwelt trennen und war viel länger unterwegs als geplant. Es war einfach nur wunderschön dort unten und ich ärgere mich immer, daß ich die Schönheiten der Riffe und Tierwelt mit der Kamera gar nicht so richtig einfangen kann (na gut, habe auch eine ziemlich alte Unterwasserkamera, da gäbe es heutzutage sicherlich schon bessere Teile). Aber ich habe ja zum Glück all die vielen wunderbaren Erinnerungen !

Irgendwann gab ich dann doch mal auf und machte mich auf den Weg zurück zum Schiff.......allerdings diesmal mit Wasser in den Ohren. Und ich bekam dies einfach nicht raus und konnte daher kaum noch was Hören !  Es dauerte gut 2-3 Stunden bis es endlich mal "Plop" machte und das Wasser aus den Ohren lief. Also das ist ein ganz doofes Gefühl, wenn man kaum was hört !!!  Ich war mehr als frustriert !

Bin dann auch am Nachmittag lieber an Bord geblieben anstelle erneut zu Schnorcheln, denn das mit dem "Indischen Ozean im Ohr" hat mir etwas den Spaß verdorben und ich wollte dies nicht gleich nochmal erleben. 

 



Auf diese beiden wunderbaren Tage in paradiesischer Umgebung folgte nun wieder ein Seetag. 

Was aber gar nicht so schlecht war, denn da hatte man mal wieder Zeit zum Wäschewaschen, Kabine aufräumen, Tagebuch schreiben und Nichtstun. 

Felix nutzte den Tag erstmal um lange zu Schlafen und war ansonsten sehr oft im Pool anzutreffen um dort mit seinen neuerworbenen Kumpels echte Männergespräche zu führen, während ich meistens irgendwo im Liegestuhl lag mit der Nase in einem Buch versteckt.

Also ein ganz entspannter Tag.

 

 

 

Der Seetag hatte uns allen gut getan, die Batterien mit neuer Energie aufgeladen und wir freuten uns nun auf weitere Erlebnisse.

Zum ersten Mal würden wir heute Afrika sehen !  Genauer gesagt - Tansania !

Für den heutigen Tag stand die kleine Insel "Kilwa Kisiwani" auf dem Programm, die nur wenige Kilometer vor der südlichen Küste Tansania's liegt und ausnahmsweise würde das heutige Programm mal keine Wasser- bzw. Unterwasseraktivitäten bieten........sondern alte Ruinen.

Mamsen freute sich nun sehr mal wieder was anderes zu sehen (auch wenn es sich um antike Steine handelte.....zwinker) als Sandstrände und Fische (so sehr mir das Schnorcheln auch mittlerweile Spaß macht, so brauch ich doch die Abwechslung). Ausserdem - bisschen Kultur hat auch noch keinem geschadet......lach

Also Kilwa Kisiwani ist ein kleines Inselchen direkt vor der Küste Tansania's, man kann quasi zum Festland rüberwinken, so nah liegt die Insel. Und hier findet man heutzutage noch die alten Ruinen einer Moschee, eines Palastes und Reste der Stadtmauer, denn in der guten alten Zeit, also irgendwann im Mittelalter, war dieser Ort wohl ein super wichtiger Handelsplatz für allerlei Güter, vor allem aber Gold und Perlen aus Asien.

Der Handel boomte wohl zu der Zeit ganz schön, denn die Sultane von Kilwa Kisiwani konnten sich hier einen chicen Palast hinstellen und mit ihrem Vermögen prahlen. Gebaut wurden diese Gebäude übrigens aus Korallengestein und Kalk......und stehen heute noch !

Einwohner gibt es hier nicht mehr so viele, nur ein paar Hundert noch, und diese Leute leben in eher ärmlichen Verhältnissen - also hier in Afrika war der Unterschied zu unseren vorherigen Zielen (Qatar, Mahé) enorm !

Doch wir wussten ja, daß es so sein würde und ausserdem - egal wo ich hinkomme - mich interessiert immer wie die Menschen in anderen Ländern leben und ich bin dann meistens diejenige die auch gerne mal mega neugierig in die Hinterhöfe guckt. Das sind dann wieder die Momente die einem zu Denken geben........

Und egal wie schlecht die Verhältnisse manchmal sind, umso mehr bewundere ich die Menschen die dort damit zurechtkommen müssen und es im Großen und Ganzen tun und es wird einem in solchen Momenten wieder bewusst wie gut wir es doch haben und wie dankbar wir dafür sein können.

 

So, aber nun zu unserem Tag.....ich sag nur "Afrika ist sehr warm", ja gut, das hat sich nun wahrscheinlich jeder gedacht.......lach. Ich war mal wieder sehr froh, daß der Morgen bewölkt war und nicht auch noch die Sonne erbarmungslos auf uns herunterbrennen würde.

Mit den Zodiaks ging es also rüber zur Insel wo schon unser Guide Said (ein lustiger Typ) auf uns wartete und dann mit uns zu einer Tour aufbrach die von einer Ruine zur nächsten führte. Er hat aber immer alles mit etwas Humor erzählt, so daß es auch wirklich unterhaltsam war. Zumindest was ich mit meinen kaum vorhandenen Englischkenntnissen so verstehen konnte.....grins.....(also wenn die oben gennanten Infos über die Insel nicht so ganz stimmen sollten, dann wisst ihr woran es liegt.......lach)

Mich hat mal wieder sehr fasziniert wie man damals ohne die tollen modernen Werkzeuge von heute Paläste hat bauen können, sogar mit einem System für fließend Wasser im Badehaus. Wirklich tolle Leistung !

Unterwegs kamen wir natürlich auch immer wieder mal an einigen Hütten/Häusern vorbei in denen die Einheimischen leben und der krasse Unterschied zu Europa wurde einem wieder mehr als bewusst. Und trotzdem hatten viele Menschen einen glücklichen Ausdruck im Gesicht. Und die Schulkinder, die wir an einer kleinen Schule sahen, tobten und lachten genauso fröhlich vor sich hin wie Kinder auf einem europäischen Schulhof. Und sowas ist schön zu sehen !

Der Rest des Tages galt wieder dem Nichtstun und der Entspannung während das Schiff weiter Richtung Norden fuhr und Ziel auf die Inseln von Sansibar nahm.

 

 

  

Mittlerweile ist die "LeDumont d'Urville" an den Inseln von Sansibar angekommen, genauer gesagt lagen wir nun bei strahlendem Sonnenschein vor Misali Island, eine kleine Insel die auch zur Sansibar-Gruppe gehört. Und ihr könnt Euch sicherlich denken was heute auf dem Programm stand.......lach........genau, wieder einmal Baden, Schnorcheln und Tauchen. Ich glaube ich hatte noch gar nie erwähnt, daß diese Reise übrigens auch perfekt für Tauchfreunde war, denn auf der "LeDumont d'Urville" konnte man sich jederzeit Tauchequipment ausleihen (sofern man natürlich die entsprechenden Anforderungen, wie Tauchschein, Gesundheitszeugnis, etc. vorlegen konnte). 

Die Insel Misali ist wohl bekannt dafür, daß jedes Jahr unzählige Schildkröten hierherkommen um zu brüten und ausserdem gibt es eine Legende die besagt, daß hier ein Schatz vergraben sein soll.......ein Pirat namens William Kidd soll einen Teil davon hier versteckt haben.

Jedenfalls hatten wir an diesem Morgen wieder einen wunderschönen Strand vor unseren Augen und hüpften daher mit großer Freude in die bereitstehenden Zodiaks und machten uns auf den Weg. 

Allerdings hielt die Schnorchel-Freude diesmal nicht sehr lange an. Die Wellen waren heute zu hoch und die Sicht unter Wasser eher schlecht, da das Meer ziemlich aufgewühlt war. Ich gab ziemlich schnell auf und sogar Felix kam bald darauf aus den Fluten aufgetaucht und hatte keine Lust mehr. 

Daher entschieden wir uns zu einem ausgiebigen Strandspaziergang und der war auch recht interessant. Wir fanden unglaublich viele Krabben, die fleissig hin- und herwuselten und wir guckten uns mit Begeisterung um und hatten unseren Spaß. Zwei Krabben konnten wir bei ihrem frühen Lunch beobachten wie sie gerade einen Fisch vertilgten. 

Zudem hüpfen hier in den Wäldern fleissig die Affen von Baum zu Baum und wir wurden vorgewarnt, doch auf unsere Sachen, die wir am Strand haben würden gut aufzupassen, denn die Affen nehmen alles mit was sie in die Finger bekommen können. Gesehen habe ich leider keine.......dafür konnte man ihr Geschrei aber gut hören.

Da sich einige von den anderen Passagieren uns angeschlossen hatten, waren wir eine ganz lustige Truppe die da am Strand entlang spazierte.

Nach dem üblichen Lunchbuffet an Bord ging es nochmal rüber zur Insel Misali und wer Lust und Laune hatte konnte natürlich wieder das Strandleben genießen aber wir entschieden uns diesmal für einen Spaziergang über die Insel. Teilweise am Strand entlang, teilweise in den Wäldern......man könnte ja mal so ganz nebenbei nach diesem Schatz Ausschau halten.......grins......aber außer sehr vielen Grünpflanzen und ein paar Grotten haben wir im Wald nichts entdeckt. Hören dagegen konnten wir schon was, nämlich wieder die Affen. Nur daß diese wieder so hoch oben in den Baumkronen saßen, daß  man höchstens mal einen dunklen Umriss erkennen konnte. Fragt mich bitte nicht, um welche Affen es sich handelte, ich habe es leider vergessen......(mein Gehirn ist manchmal wie das Bermuda-Dreieck - die Informationen kommen zwar an, sind dann aber irgendwie für immer verloren.....lach).

Zurück an Bord durften wir dann an diesem Abend wieder ein Gala-Dinner genießen - das war quasi schon das Abschiedsdinner des Kaptiäns - denn übermorgen würde die Kreuzfahrt zu Ende gehen.

Maria und Hans (die Schweizer) überredeten uns diesmal mit ihnen im Restaurant zu dinieren und alle anderen Österreicher und Deutschen haben sich uns angeschlossen, so daß wir wieder eine fröhliche Runde um die Tafel waren.



 

Pemba Island (auch zu Sansibar gehörend) war dann am nächsten Tag unser Ziel und wir hätten nochmals einen letzten Ausflug (diesmal sogar mit bisschen Kultur.....zwinker) machen können. Da Felix und ich aber am Vorabend schon erfahren hatten, daß die Fahrt über Pemba-Island gut 3 Std. dauern und man die meiste Zeit davon im Bus sitzen würde, so haben wir uns entschlossen diesen letzten Ausflug entfallen zu lassen.

Auf langes Sitzen im Bus hatten wir nicht so viel Lust.

Felix hat also erstmal ausgeschlafen, während ich irgendwo gemütlich an Deck saß, einen Krimi las, Kaffee schlürfte und nebenbei noch die Leute beobachtete (kann nämlich Multitasking.....grins) und am Nachmittag habe ich dann doch schon mal mit dem Kofferpacken begonnen. Hilft ja nix......

Da die Inseln von Sansibar ja alle dicht beieinander liegen und man also nur wenig Zeit benötigt um von einer zur nächsten zu gelangen, lagen wir auch bereits schon um 18 Uhr an diesem Abend vor Stonetown, der Hauptstadt der Insel Sansibar. Unserem Endziel der Reise. 

Aber wir mussten erst am nächsten Morgen auschecken, konnten also nochmals einen letzten Abend an Bord genießen und saßen diesmal wieder draußen an Deck im Grillrestaurant mit Blick auf die Bucht von Stonetown. 

Das Wetter wollte uns am letzten Abend auch nochmal zeigen, daß es in tropischen Regionen machen kann was es will.......plötzlich kam eine schwarze Wolkenwand auf uns zu und kurz darauf heftiger Regen. Aber wir saßen ja gut geschützt unterm Dach und konnten trotzdem unser Abendessen genießen. 



 

Tja.......und plötzlich war unsere wunderschöne Kreuzfahrt zu Ende ! 

Wir mussten sehr früh raus diesmal, denn bis 9.00 Uhr sollten alle Gäste von Bord sein, aber wir gönnten uns nochmal ein Frühstück zusammen mit dem Schweizer Ehepaar und tauschten vor allem die Kontaktdaten aus. 

Im Hafengelände von Stonetown herrschte afrikanisches Chaos doch wir wollten eh nur mit dem nächstbesten Taxi in unser Hotel fahren. Hotel deshalb, weil wir uns hier nämlich noch einen extra Tag auf Sansibar gönnen wollten.

Das Taxi brachte uns durch den turbulenten Verkehr der Stadt bis zum Hotel und natürlich waren wir viel zu früh dran, das Hotelzimmer war noch nicht fertig für uns. 

Also stellten wir nur die Koffer ab und zogen dann los um die Umgebung zu erkunden. Und prompt haben wir uns auch gleich etwas verlaufen, liefen viel weiter als gedacht, was aber kein Problem war, so haben wir eben mehr von der Stadt gesehen als geplant. 

Unterwegs haben wir wieder einige verwahrloste Ecken entdeckt in die keiner von uns einziehen würde, aber für die Leute hier ist es normal. Was etwas nervig war, daß man ständig angequatscht wurde und man versuchte uns was zu verkaufen (vor allem Tourguides und Taxifahrer).

Jedenfalls war es hier gefühlt um 50 Grad wärmer als auf dem Indischen Ozean (liegt wohl daran, daß so nah vor der Küste Tansania's kaum der Wind weht) und ich war mehr als froh, als gegen Mittag das Zimmer dann fertig war und wir uns etwas ausruhen konnten.  

Am späteren Nachmittag spazierten Felix und ich aber wieder los um nun endlich die Altstadt zu erkunden.....ja diesmal fanden wir die richtige Ecke.....lach.

Die vielen alten Gebäude und Gassen der Altstadt sind auch sehenswert, wenn auch zu viel Menschen dort rumwuseln ! Hier tummeln sich natürlich auch 'ne Menge Touristen. Aber wenn man die mal ausblendet und sich vorstellt wie es damals zur Sultanszeit hier noch gewesen sein könnte, da kommen bei dem Anblick der dunklen engen Gassen unwillkürlich Bilder von Schmugglern und Piraten zum Vorschein.....zwinker.

Letztendlich landeten wir in einem Grillrestaurant mit Blick auf den Strand und gönnten uns ein lecker Abendessen. Danach sind wir dann nochmal kurz zum Einkaufen, die Wasservorräte mussten aufgefüllt werden, und ein Bankautomat war auch noch von Nöten. 

Doch dann.......Nachtruhe !  



 

Nun kommen wir zum allerletzten Tag unserer tollen Reise und wir hatten einen Ausflug in den Jozani Naturpark geplant sowie ein kleines Fischerdorf zu besuchen. Denn wir wollten unbedingt noch bisschen was von Sansibar sehen bevor es zurück ins winterliche Norwegen gehen würde. 

Die Fahrt mit unserem Guide Haji, der auch ganz wunderbar Deutsch beherrschte, war schon mal ganz interessant, denn man konnte so das Leben links und rechts der Straße beobachten und später als wir aus Stonetown rauskamen die schöne Landschaft bewundern.

Aber besonders begeistert hat mich dann der Jozani Naturpark !  Es gibt hier einen großen Mahagoni-Wald und das sah einfach nur märchenhaft aus !  Am Boden wuchsen große Farne, über uns bildeten die Mahagoni-Bäume ein grünes Dach und überall hörte man die Affen und mit etwas Glück sah man auch mal welche hin- und herhuschen. 

Also ich fand diesen Wald einfach nur wunderschön !  Nun will ich so einen Mahagoni-Wald auch zu Hause haben......lach

Weiter ging es dann aber in den Mangrovenwald, der auch zum Jozani-Naturpark gehört und dort konnten wir über gebaute Stege durch die Mangroven schlendern und viele Krabben beobachten. 

Zum Schluß führte uns Haji noch in eine Ecke in der man besonders viele Affen findet, was allerdings daran liegt, daß diese bereits wissen, daß sie hier auch mal das ein oder andere Leckerli von den Touristen erhalten.

Jedenfalls konnten wir so die Affen nun auch noch aus der Nähe bewundern und es handelte sich um die Blue Monkeys und die Red Colobus (Rote Stummelaffen).

Nach diesem ausgiebigen Waldspaziergang ging es weiter an die Südküste von Sansibar um ein Fischerdorf zu besuchen.

Ihr wisst ja, ich bin immer an den Menschen und deren Lebensweisen interessiert, daher bat ich Haji ob er uns mal ein typisches Dorf zeigen kann, wo man mehr Einheimische als Touristen findet. Wir landeten in Kizimkazi.

Ich durfte hier keine Fotos machen, ausser ein paar wenige vom Strand, aber die Menschen hier bzw. deren Religion sieht nun mal das Fotografieren nicht gerne. Wir haben uns natürlich daran gehalten. Man merkte also hier den Unterschied zu Stonetown wo es vor Touristen nur so wimmelt und vor allem wild drauflos geknipst wird.

Wir wurden aber nun durch das Dorf geführt und es war unglaublich beeindruckend. Also nicht wegen Schönheit oder Sauberkeit, ich meine nun eher die Umstände wie die Menschen hier leben. Für unsereiner unvorstellbar, die Häuser und Hütten fast alle ohne fliessend Wasser oder Strom, keine Toilette, keine Müllabfuhr die kommt und den Dreck holt, also die Leute dort haben jedenfalls meine volle Bewunderung, daß sie so leben können. Und das Schönste war wieder, egal wem man über den Weg gelaufen ist, so ziemlich alle haben dir ein Lächeln geschenkt. 

Der Besuch in diesem Dorf gibt mir heute noch ab und zu zu denken.....

Am Nachmittag ging es wieder zurück nach Stonetown ins Hotel wo wir im Hotelrestaurant erstmal einen Lunch genossen und wie immer brauchte Mamsen dann erstmal ein kleines Päuschen. Später aber zogen wir nochmals los durch die vielen Gassen um noch ein letztes Mal das bunte Treiben in der Altstadt zu bewundern und waren auch froh, daß wir uns vor dem langen Rückflug nochmals die Beine vertreten konnten bevor es am Abend dann endgültig ans Kofferpacken ging.....denn um 19.30 Uhr holte uns das Taxi ab. 

Tja......und gut 24 Stunden später saßen wir wieder im verschneiten kalten Norwegen, mit unglaublich vielen tollen Erinnerungen im Gepäck an die wir mit Sicherheit wieder sehr gerne zurückdenken werden !




Diese Reise war wirklich von Anfang bis Ende abwechslungsreich und interessant, vom noblen glitzernden Qatar über die paradiesischen Inseln der Seychellen bis hin zum bunten, wenn auch ärmlichen Leben auf Sansibar. 

Felix hatte ebenso viel Spaß und hat die vielen, fast einsamen Inseln bzw. deren Unterwasserwelt wohl noch mehr genossen als ich. Auch diesmal durften wir wieder liebe Menschen kennenlernen und daß wir Beide das Kreuzfahrtleben lieben und immer in vollen Zügen genießen ist ja allen bekannt......zwinker. Vor allem genießen wir es, solange wir noch die Möglichkeit haben "kleinere" Kreuzfahrtschiffe zu nutzen, doch irgendwann hilft auch das fleissige Sparen nicht mehr und wir werden wohl auf die großen Pötte ausweichen müssen (die sind einfach billiger).