Searching for penguins.....(Teil 12)

 

 Wolken hängen über Deception Island

 

 

Ein neuer Tag......der uns wieder mal mit tiefhängenden Wolken begrüßte, aber das Schiff und seine Passagiere den Südshetland-Inseln näher brachte.

Diese Inselgruppe liegt etwas nördlich von der Antarktischen Halbinsel und unser genaues Ziel hieß  "Deception Island".

Dies ist eine Vulkaninsel und ihr dürft Euch diese von der Form her ungefähr wie ein Hufeisen vorstellen und die Fridtjof Nansen würde also am Nachmittag in der gefluteten Kratermitte (Durchmesser ca. 15 km), also quasi in der Kaldera, rumschippern.

Über diverse Vulkanausbrüche sollte man in so einem Moment lieber nicht nachdenken......

 

Den Vormittag aber verbrachten wir erstmal mit Aufräumen in der Kabine, denn in den letzten Tagen hatte sich einiges an Wäsche angesammelt, die man zwischen den Ausflügen einfach nur schnell irgendwo abgelegt hatte, aus Handschuhen und Mützen mussten wir auch erstmal das Salzwasser rauswaschen....die waren schon ganz steif davon.

 

Ausserdem besuchte ich dann noch einen Vortrag über Deception Island um ein bisschen informiert zu sein und da es draußen ab und zu auch lichter wurde, drehten wir noch einige Runden übers Deck.

 

Nach dem Mittagessen (Burger - was sonst) näherten wir uns aber der einzigen Einfahrt der Kaldera, und zwar "Neptuns Blasebalg", so nennt man diese enge Durchfahrt. Nur ca. 200 Meter breit und wohl kniffelig da es Untiefen unter der Meeresoberfläche geben soll. Doch der Kapitän hatte das natürlich voll im Griff.

 

Kaum waren wir durch die Einfahrt, so befanden wir uns auch schon in einer richtigen Vulkanwelt wieder. Statt der vielen Weißtöne der letzten Tage, herrschten hier nun viele Brauntöne und man wurde sich bewusst, dass hier die Temperaturen schon etwas höher sind, denn Schnee sah man nur noch auf den Bergspitzen.

 

 

 "Neptuns Blasebalg" nennt sich die Einfahrt in die Kaldera

 

 

 

 

 eine Forschungsstation auf Deception Island

  

 die verfallenen Gebäude von "Whalers Bay"

 

 

Wir tuckerten dann auch an Whalers Bay vorbei (in grauer Vorzeit ankerten hier die Walfangschiffe und es war mal die südlichste Trankocherei der Welt), die auch oft von Kreuzfahrtschiffen angefahren wird um die Überreste zu besuchen, wir jedoch steuerten auf die Telefon-Bay zu, welche ganz am Ende der Bucht liegt.

Und die heißt nun nicht so weil da eine Telefonzelle rumsteht, sondern weil da mal (glaube 1908) ein Lastschiff mit dem Namen "SS Telefon" gestrandet ist und dort bis Fertigstellung der Reperaturen  in der Bucht lag.

 

 

 auf diesen Berg durften die Passagiere wandern

 

 

Hier nun sollten die Passagiere die Möglichkeit bekommen einen kleinen Berg (es war die Rede von 300 Meter Höhe.....sicher war sich aber keiner.....andere meinten 500 Meter) zu erklimmen und dann war auch noch Zeit für ein Bad in der Antarktis geplant ! Ja, ihr habt schon richtig gelesen, heute war die richtige Zeit um die Badehose hervorzukramen.

 

Nun ja, nicht ganz meine Temperaturen, ich bevorzuge eher so 30 Grad aufwärts, doch Felix der Mutige, wollte natürlich unbedingt in der Antarktis baden gehen.

Und wer kann schon von sich behaupten, daß er in antarktischen Gewässern planschen war ?

 

Doch zuerst durften wir uns ja beim Wandern austoben. Felix wollte natürlich hoch bis zum Gipfel.......Mamsen gab sich mit der Hälfte zufrieden......zwinker.......bin ja nun mal nicht so die Sportskanone.

Und bereits auf halber Strecke pfiff mir der Wind dort oben wieder so dermassen um die Ohren, daß ich lieber etwas die Aussicht genossen habe, als mich da noch weiter anzustrengen um dann auf dem Gipfel letztendlich davongeblasen zu werden......lach.

 

 

 

Felix auf dem Gipfel

 

 

 

 

 wenn die Sonne rauskam leuchtete das Wasser so schön

 

 

 

 

Die Aussicht über die Kaldera und die Insel konnte sich aber wirklich sehen lassen. Und wir hatten ja so ein Glück, daß die Sonne mittlerweile immer wieder ihr Bestes gab und uns des öfteren beehrte.

 

Nachdem ich wieder unten war, spazierte ich noch bisschen den Strand entlang, beobachtete eine ganze Weile ein paar Robben am gegenüberliegenden Ufer und konnte mich erfolgreich gegen die Überredungskünste der Teammitglieder wehren, die doch meinten ich sollte auch mal ins Wasser hüpfen.

Ha....keine Chance.....meine "ichfriermichdochnichtzutode-Gedanken" hatten eindeutig die Oberhand !

 

Pelzrobbe     Foto by Ted Gatlin  #hurtigrutenexpeditions

 

 

 

 

 

 

 

Dann kam aber Felix vom Berggipfel her angetrottet und zögerte natürlich keine Sekunde.

Raus aus den Klamotten und schon stürzte er sich in die Fluten (wollte den Kälteschock wohl mega schnell hinter sich bringen.....grins).

Thorstein, der Expeditionsleiter, der gerade den Baywatch-Job übernommen hatte (sozusagen der Hasselhof von Deception Island) konnte so schnell gar nicht gucken, denn normalerweise steht er ja dort um mit einer helfenden Hand den Leuten entweder rein ins Meer oder auch raus zu helfen.

Felix jedenfalls tauchte einmal kurz unter.......und schon kam er wieder raus (meinte aber dann, daß es ja überhaupt nicht so kalt gewesen wäre....)

 

der da gerade ins Wasser eintaucht ist Felix, Mamsen steht ganz rechts mit Handtuch unterm Arm und Kamera vor der Nase

Foto by Ted Gatlin  #hurtigrutenexpeditions

 

 Felix, der Mutige....zwinker

 

 

 

Schließlich mussten wir uns aber doch auch mal wieder zurück aufs Schiff begeben und uns wurde bei dieser letzten Zodiak-Fahrt bewusst, daß dies auch der letzte Ausflug in antarktischen Gefilden war und sogleich kam Wehmut auf.......seufz

 

Nach dem Abendessen genossen wir dann noch die Ausfahrt aus der Kaldera was in der Abendsonne noch ein schöner Anblick war und ausserdem konnten wir an den Ufern auch noch einige Pinguinkolonien entdecken.

 

 

 

 

 

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